Leider kann man beim Reifenkauf auch Pech haben. In Ausnahmefällen ist es möglich, dass die neuen Reifen einen Höhenschlag haben. Die Ursache dafür könnte unter anderem ein Produktionsfehler oder auch eine falsche Lagerung sein. Dies hätte zur Folge, dass die Reifen nicht rund laufen und das Lenkrad flattert – obwohl die Reifen nagelneu sind.
Die Unwucht – Das Lenkrad flattert und das Fahrzeug vibriert
Von einer Unwucht spricht man, wenn ein Rad nicht rund läuft. Dieses kann vorkommen, wenn neue Reifen auf die Felgen montiert wurden. Daher ist es sinnvoll die Räder im Nachgang auszuwuchten. In seltenen Fällen kann es jedoch sein, dass auch mehrfaches Auswuchten und Nachjustieren keine Besserung bringt und die Unwucht weiterhin bestehen bleibt. In diesem Fall haben die Reifen wahrscheinlich einen sogenannten Höhenschlag. Möglich, dass die Reifen diesen von Vornherein hatten. Bei Neureifen wäre der Höhenschlag zum Beispiel auf einen Produktions- oder Transportfehler zurückzuführen. Ein Höhenschlag kann jedoch auch durch den Fahrer selbst verursacht worden sein. Zum Beispiel wenn man eine Bordsteinkante unsanft erwischt oder bei hohen Geschwindigkeiten eine Vollbremsung durchführt. Dabei kann sich der Reifen dauerhaft verformen.
Reifen richtig lagern – Höhenschlägen und Beschädigungen vorbeugen
Hersteller von Budgetreifen haben häufiger mit Produktionsfehlern zu tun. Daher ist die Wahrscheinlichkeit höher, eiernde Reifen zu bekommen. Bei Markenpneus von namhaften Herstellern ist das Risiko deutlich geringer – wenn nicht sogar gar nicht vorhanden. Der Grund dafür ist, dass Billiganbieter größere Toleranzen bei der Herstellung und der Qualität haben als Hersteller von Qualitätsreifen.
Allerdings können auch Qualitätsreifen, bei dauerhafter, unsachgemäßer Lagerung sowie durch einen falschen Transport, Beschädigungen davontragen. Die Reifenqualität spielt dabei nämlich keine Rolle. Du solltest also unbdingt auf diese Punkte achten. Wie man Reifen richtig lagert erfährst du
hier.
Auch eine unsachgemäße Lagerung der Reifen
vor dem Kauf wäre eine mögliche Ursache. Wenn die Pneus über Jahre hinweg falsch im Lager liegen, können ebenfalls Höhenschläge auftreten. Das Alter der Reifen erfährst du an der
DOT-Nummer an der Reifenflanke. Die DOT-Nummer 1617 bedeutet beispielsweise, dass das Produktionsdatum der Reifen in der 16. Kalenderwoche des Jahres 2017 liegt.
Der Höhenschlag fällt auf, wenn das Lenkrad beim Fahren vibriert. Meistens tritt das Vibrieren erst bei Geschwindigkeiten zwischen 100 und 130 km/h auf.
Was kann ich dagegen tun?
Wir empfehlen, sich nicht mit der leider häufig gegebenen Antwort von Werkstätten zufriedenzugeben, dass Vibrationen bei neuen Reifen durchaus auftreten können. Es kann durchaus sinnvoll sein, eine Probefahrt mit dem Mechaniker zu machen, damit dieser sich selbst von den Problemen überzeugen kann.
Sollten nach der Reifenmontage Probleme auftreten, wird die Werkstatt in der Regel versuchen, diese zu beheben. Ein erster Schritt ist dabei oft das erneute Auswuchten der Räder. Meistens ist das für den Kunden kostenlos. Problematisch ist dabei, dass ein leichter Höhenschlag beim Wuchten nicht immer sofort auffällt. Erst wenn das Rad wieder am Fahrzeug montiert ist, wird es deutlich. So ist es möglich, dass das erneute Auswuchten keine Besserung bringt und das gleiche Problem weiterhin besteht.
Sollte das der Fall sein, kann der Mechaniker die Reifen achsweise tauschen oder die Reifen auf der Felge drehen und anschließend erneut auswuchten. Mit etwas Glück sind die Unregelmäßigkeiten nun ausgeglichen.
Ein Reifen mit Höhenschlag kann nicht automatisch zurückgegeben werden
Eine Werkstatt wird zunächst nach dem Grund für die Vibrationen suchen. Manchmal können auch Schäden an der Radaufhängung für Vibrationen verantwortlich sein. Falls dort keine Probleme festgestellt werden, liegt es höchstwahrscheinlich an den Reifen.
Im Rahmen der Gewährleistung, hat der Kunde nun Anspruch darauf, eine kostenlose Nacherfüllung wahrzunehmen. Das bedeutet, dass der Händler die Probleme in Ordnung bringen muss. Jedoch sollte man nicht davon ausgehen, sofort neue Reifen zu bekommen. Zwei Nachbesserungsversuche sind gesetzlich vorgeschrieben, bevor ein Anspruch auf Ersatz entsteht.
Vorsicht bei Vibrierenden Reifen – Fahrstabilität kann beeinträchtigt werden
Falls bei der Prüfung durch den Händler herauskommen sollte, dass das Vibrieren an den Reifen liegt, ist es wahrscheinlich, dass du neue Reifen bekommst. Die Reifen mit Höhenschlag gehen dann zur Püfung an den Hersteller zurück. Sollte diese Prüfung ergeben, dass der Fehler aus unsachgemäßer Nutzung resultiert, kann es sein, dass der Händler auf den Kosten sitzen bleibt.
Doch auch, wenn mehrere Werkstattbesuche und die Problematik an sich, die Nerven strapaziert, solltest du die Probleme nicht ignorieren. Bei höherem Tempo könnte die Fahrstabilität beeinträchtigt sein sowie die Lager des Autos leiden. Ein Ausleiern wäre die Folge.